Kirche St. Jakobus
Die heutige katholische Kirche wurde als lutherische Kirche im Jahre 1713 begonnen. Der Dachreiter wurde 1787 eingebaut.
Der Bau erforderte große Opfer von der kleinen Gemeinde, erst 1827 waren alle Schulden beglichen. Sogar aus Norddeutschland und Holland kamen hierzu Spenden.
Nachdem 1818 Lutheraner und Reformierte sich in der protestantischen Union zusammengeschlossen hatten, war die lutherische Kirche entbehrlich. Sie diente als Lager, Turnhalle und nach dem 2.Weltkrieg auch als Tanzsaal.
Die katholische Kirchengemeinde erhielt 1957 die Barockkirche im Tausch gegen das alte katholische Kirchlein, welches1747 als Anbau an die protestantische Kirche errichtet wurde .Es war in den letzten Kriegstagen stark beschädigt worden. Viele der Ausstattungsgegenstände kamen aus dem Kloster Marienmünster in Worms. Die Ausstattung der alten katholischen Kirche wurde in die neue Kirche übertragen. Vor der Reformation war das Kloster für die Unterhaltung und Baulast an der heutigen protestantischen Kirche zuständig.
In der katholischen Kirche, welche dem Hl. St. Jacobus geweiht wurde, befinden sich nun sehr wertvolle sakrale Kunstgegenstände:
Ein Taufstein aus dem Jahre 1543 kam 1757 von Marienmünster nach Großkarlbach. Die 1596 gebaute Kanzel ist ebenfalls aus dem Kloster Marienmünster. Die damalige Äbtissin Anna Margareta lies sie 1596 aufstellen, so zu lesen auf der Inschrift.
1631 wurde der Hochaltar gefertigt, auch dies ist in einer Inschrift nachzulesen. Er zählt zu den seltenen in unserer Gegend erhaltenen Spätrenaissance-Retabelaltären. Mutter Margaretha von Lotringhausen aus Köln lies den Altar anfertigen.
Auf der Empore befindet sich ein ölgemaltes Votierbild .Es zeigt die Gemahlin des Kurfürsten Karl Theodor, Elisabetha Augusta, die in einer kristallenen Schale sechs wächserne Herzen aus Anlass ihrer Vermählung opfert. Im Hintergrund ist eine Ansicht von Oggersheim zu erkennen.
In einer Auflage aus dem Jahre 1980 über die Großkarlbacher Kirchen schreibt Pfarrer Dr. Werner Schwartz: “Man merkt es diesem Kirchlein mit dem schlichten Barockdekor seiner Fassade nicht an, welche Kunstwerke von eigenartiger Schönheit es beherbergt“.